Zwei Sprüche -- Take it easy(Love Nothing)
Der zuerst kommt malt nicht immer zuerst, höchstens den Teufel an die Wand.
Emo by Nature
„Einen Schönen Abend, wünsch ich dir“, mit dieser freundlichen Geste endete meine Zugfahrt, nachdem ich zuvor kurz bevor ich ausstieg ein nicht gerade sehr langes aber irgendwie doch sehr nettes Gespräch mit der Schafferin führte, ich weiß nicht wieso aber diese kleine Gegebenheit ermöglichte es mir entspannt und doch voller Datendrang meinen kleinen Heimweg anzutreten. Ein nebelbehangener Himmel hinderte mich an dem Betrachten der mir so geliebten Sterne, kalt war es außerdem, was meiner Bronchitis doch ein wenig zu schaffen machte. Nicht mehr lange und es war also so weit, das Fest der Liebe stand also wieder mal vor der Tür, war wirklich schon wieder ein Jahr vergangen, bin ich also so schon wieder ein Jahr gealtert ohne das es scheinbar Spuren hinterlassen hat.
Mir fehlt der Schnee, seitdem meine Tante gestorben ist, vor genau 12 Jahren ist das passiert, hatte es jedes mal noch vor Weihnachten geschneit. Manchmal kurz und heftig, man manchmal lang und ausgiebig, aber egal wie es hat die Landschaft mit einer dünnen weißen Schicht überzogen, dann erst wurde mir bewusst das der 24. immer näher rückt. Wie sehr mich diese eine Tatsache abhielt irgendeine eine echte Stimmung aufzubauen, wurde mir erst im Nachhinein bewusst. So machte ich mich auf den Weg mit Händen in den Taschen, und den Gedanken an schneeverhangene Bäume. Merkwürdig, wie viele Schatten die Nacht so einfachen Dingen wie Häusern verleihen, Siedlung um Siedlung um Siedlung, wurde scheinbar kopiert. Dies sind immer Gedanken die ich mir mache, wen ich zwar ein wenig angeheitert, aber noch nicht richtig betrunken bin, ein wenig unwohl war mir dann doch. Als ich schließlich die Brücke überquerte fühlte ich mich in Sicherheit, ich wusste nur mehr 5 Minuten, dann lege ich mich in mein Bett, mach mir noch einen Tee, und lies alle Zeitungen die tagsüber irgendwer in unserer Wohnung verstreut hat.
Ein leises Tüten, rieß mich aus meiner Lethargie, wie ein Telefon läuten mich jeden Tag davon abhielt in der Arbeit einzuschlafen. Umso näher ich mich meinem Haus näherte, desto lauter kam mir dieses Geräusch vor. Ich bemerkte, wie jemand sich mir von hinten näherte, als mich mit schwung umdrehte, sah ich es also, ein Wesen das nicht den Anschein erweckte das es von dieser unseren Welt kam. Natürlich bekam ich es mit der Angst zu tun, wollte fliehen, aber es bekam mich zu fassen, aber zu meiner Überraschung schien es ganz so als wolle dieses Wesen einzig und allein mit mir reden. „Millionen von Lichtjahre bin ich nun also gereist, um dich zu finden, Hiro“, nach einem kurzem Verschnaufer machte der Anstalten seinen undefinierbar großen was auch immer, wieder zu öffnen und er brüllte, „rette den Planeten der Affen, und rette so deine Zivilsation“. Bevor ich überhaupt realisieren konnte, wie mir geschieht, war er auch schon wieder verschwunden, fiel zu Boden, dann war es dunkel.
Am Morgen fand man mich, in unserem Garten liegend, halb erfroren, mit Lippen so dick angeschwollen, als wollten sie sich ein für alle mal vom Körper trennen. Das war dann auch beim Frühstück das einzige Gesprächsthema, „Verdammt Hiro, scheiße nochmal werd endlich mal erwachsen, läufst die ganze Nacht durch irgendwelche Bars, besäuft dich sinnlos, und dann verreckts du fast im Garten, schon mal aufgefallen es ist Winter,..!“, war nicht das einzige das mir mein Vater in seiner ersten Erregung an den Kopf warf, aber danach wollte und konnte ich ihm auch gar nicht mehr zuhören, war will zu versteift, herauszufinden was letzte Nacht wirklich passiert ist. Wäre nicht das erste Mal, das ich mir so etwas einbildet habe, auch das ich mich wirklich an jede Einzelheit erinnern konnte, erschien mir in diesem Moment wirklich besonders merkwürdig. Nach einer angenehmen Dusche, versuchte ich in meinem Garten nach irgendwelchen Spuren zu suchen, da es aber den ganzen Vormittag übergeregnet hatte, ließ es nach kurzer Zeit lieber bleiben, und machte mir einen Tee. Aber was sollte ich wirklich unternehmen, vorallem ist es mir doch scheiß egal ob unsere Zivisilation vernichtet wird, vorallem Planet der Affen, so ein Bullshit, da hat mich wohl wer verarscht, ein vermutlich nicht allzu einfallsreicher Tunichtsgut.
Also tat ich in weiterer Folge, genau das was ich eigentlich schon seit jeher getan habe, und das einzige in dem man mir mein Talent wahrlich nicht abstreiten kann, nämlich gar nichts. Ging weiter zur Arbeit, langweilte mich dort zu Tode, setzte mich weiter in billige Bars, lebte weiterhin wie ein Typ der sich in etwas wie einer Midlifecrisis befand. Eines Tages, war wieder mal 17 Uhr, machte mich auf den Weg in meine Lieblingsmetalbar, gute Musik, billiges Bier in sauberen Gläsern, in diesem Moment wahrlich alles was ich benötigte um mir einzureden, das ich glücklich bin. Mein Stammplatz war wieso so oft frei, entweder freigehalten oder was ich mehr glaubte weil keiner in diesem Eck sitzen wollte. Ich hingeben fand es ziemlich entspannend, man hat nur ein paar Schritte zur Toilette, aber was viel wichtiger ist man kann von diesen Platz ziemlich viele Menschen beobachten, ohne es selber zu werden. Also setzte ich mich hin auf meinen Hocker, kam mir da immer ein wenig wie Thomas Bernhard vor, obwohl der in seinem Ohrensessel es um Welten bequemer hatte als ich in diesem Moment, aber ich saß, das ist schon sehr viel wert, wen man vor hat sich ordentlich zu besaufen. Ein Abend wie immer dachte ich mir, keine besonderen Vorkommnisse, keine Menschen anwesend mit denen ich über meine Firma reden müsste, aber leider auch nicht diese eine Kellnerin, schon lange nicht mehr gesehen das Mädel, naja so ersparte ich mir mehr Bier zu zahlen als ich konsumiert habe, aber ihr Anblick entschädigte mich dafür umso mehr. Als ich gerade wieder mal meine Blase entleeren war, merkte ich wie so ein Typ sich es auf dem Hocker neben mir bequem gemacht hat, wieso ausgerechnet dort, Mann es sind doch soviele Sesseln frei. Also machte ich einen auf Besoffener, was mir gar nicht so schwer viel, nach schätzomativ 8 Bieren. Wen ich eines durch meine Aufenthalten in irgendwelchen Dreckslokalen gelernt hatte, dann war es das „Keiner redet mit einem Besoffenen(am besten vulgären Ausdrücke benützen, das killt dann endgültig jegliche Konversation).
Er begann mit der Zeit einfach irgendwas zu stottern, es klang etwa nach „willst raufen“ oder „no a bier“, keine Ahnung, vermutlich eh nicht, aber das ist das einzige an das ich in diesen Moment ernsthaft denken konnte. Nachdem ich mir noch ein paar Biere runtergeschwemmt hatte, konnte er seine Sprache ein wenig meiner anpassen und so sagte er:“Kannst du dich noch erinnern, an diesen Tag bei dir vorm Haus, Planet der Affen, du weißt schon,...!“. „Da warst du also dieser Wichser der sich als so verficktes Monster verkleidet hat, Mann echt jetzt, hast dir wirklich Mühe gegeben, hätts dir fast geglaubt das du wirklich ein Außerirdischer oder so ein Scheiß bist“. „Was, nein, ich bin wirklich nicht von hier,...“, aber bevor er überhaupt ausreden konnte war ich ihm ein „Glaub ich dir gern, gehtst mit einem gottverdammten Green Day Shirt in eine Metalbar, also wirklich,..“. Die spöttische Ansage, brachte ihn dann doch ein wenig aus dem Konzept, aber nachdem er mir meinen Barhocker unter dem arsch weg gezogen hatte und in mitthilfe seines Schädel zerstörte, erhielt er meine uneingeschränkte Aufmerksamkeit. „Verstehe doch ich bin nicht von hier,...“das glaubte ich ihm aufs Wort. „Man was willst du von mir, such dir einen anderen Trottel aus der diesen Planeten retten soll, einen mit Grips, oder einen mit Muskelschmalz, einen beschissenen Adonis, oder so!“ so oder so ähnlich ließ ich meinen Trotz freien Lauf. Er zahlte seine paar Mischungen und verschwand, durch die Tür, die er mit samt dem Giebel aus der Halterung riss und auf ein Auto schmiss. Verdammt welche Typen mich immer anquatschen, ich ziehe solche Freaks wohl so etwas wie magisch an, dachte ich mir, trank mein bier, und dann gingen die Lichter aus.
Es erscheint mir wie ein kurzes Spiel, dieses Leben, ich weiß das ich bereits verloren habe, obwohl noch nicht einmal 15 Minuten gespielt sind. Meine Spieler sind müde, sie haben keine Lust mehr zu verlieren, sie wollen einfach nur noch heim, oder in die nächstbeste Bar, was für die meisten von ihnen sowie keinen großen Unterschied machen würde. Die Lichter der Stadt fliegen vorüber, der Abstand wächst doch die Geschwindigkeit erhöht sich. Du siehst nur mehr einen durchgehenden Lichtstrahl, du weißt du bist auf einen Weg, auf irgendeinen gottververlassenen Weg. Die Variante einfach umzudrehen, wäre zu einfach, weiter zu gehen würde dich vermutlich umbringen. Auf der Suche nach einem Umweg, oder einer Abkürzung, stürzt du, verreckst aber nur innerlich, du stehst wieder auf, du sagst dir „Möge das Spiel wieder von vorne beginnen“. Deine Gedanken kreisen um den Tod, wie deine Feinde, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt, um dich kreisen um zu warten bist fällst, du ihnen einen Grund gibst über dich zu spotten, aber was dir viel schlimmer erscheint dich dann einfach liegen zu lassen auf der Straße wie ein Häufchen Elend.
Der Moment des Erwachens, im Grunde genommen eigentlich mein ehrlichster Augenblick meines Tages. Das Gefühl nicht zu wissen wo man sich gerade befindet, die sich mit dem Gefühl von frisch erbrochenen, sowie einer Übelkeit in der Magengegend paaren, kann man zwar als nicht gelungen deklarieren, aber sie sind die in ihrem Vorkommen, wohl eines der ehrlichsten Momente meines Lebens. Blickte mich um, zuhause war ich schon mal, wie es dazu gekommen ist interessierte mich mehr oder weniger, heute gar nicht. Zwei Tabletten gegen Depressionen, 2 gegen Magenschmerzen, zwei gegen was weiß ich, egal einfach runterschlucken. Die Tablettenindustrie ist wohl die scheinheiligste Institution dir bekannt, kurz nach der Kirche. Sie verkauft uns Gesundheit, sie verlängert unser Leben, um uns im genau selben Augenblick zu Tablettensüchtigen zu erziehen. Wen wir eine Tablette nehmen und wir gar nicht wissen wieso wir die überhaupt verschrieben haben bekommen bzw. nichts über deren eigentlich Wirkung wissen haben sie gewonnen. Immer stärker werden die Tabletten, weil wir Krankenheiten bekommen, von den Tabletten die wir vor ein paar Jahren genommen haben. Sie züchten sich ihre Konsumenten, wie Tabakkonzere Kinder mit Schokozigaretten versklaven, McDonalds Spielplätze oft die einzige Möglichkeit darstellen für Großstadtkinder zu rutschen, zu schaukeln was Kinder eben so tun.
Erstmal ein kühles Bier. Entschuldigung das war wohl jetzt zuviel der Lügen. Bin gerade mal 20, aber ich fühle mich verdammt alt, nach einer durchzechten Nacht, bin ich einen ganzen Tag ziemlich zerstört. Kann weder essen, was meiner Figur nur helfen kann sich wieder ein normales Mass zu bringen, noch kann ich irgendwas alkoholisches trinken. Da vermag ich zu kotzen obwohl mein Lagen komplett leer ist, was ich da heraus kotze bleibt mir in den meisten Fällen selber ein Rätsel. Weihnachten kommt immer näher, der Schnee bleibt uns fern. Meine anhaltende Bronchitis erschwert meine Situation ein wenig, aber mit ein paar Medikamente spür ich weder die Schmerzen noch mich selber. Eine Zigarette vor dem offenen Fenster, der einzige Luxus, ohne dem ich es nicht lange ertragen würde. Wenige Dinge bedeuten mir etwas, aber desto kleiner sie allen anderen sehen, desto wichtiger erscheinen sie mir in genau diesen Momenten wo ich sie nicht in der Lage bin sie auch auszuleben.
Ein letzter verzweifelter Versuch eine nicht existente Beziehung wiederherstellen, so könnte man es nennen womit ich mehr oder weniger die letzten paar Monaten verbracht habe. Es ist schwer Abschied zu nehmen von einer Person die du geliebt hast, aber es ist noch vieler schwerer Abschied von einer Person zu nehmen die gestern noch perfekt, aber erst heute scheinbar eine Schlampe geworden ist. Du lässt alles noch einmal revue passieren, lässt ihn ablaufen diesen Film, immer und immer wieder. Guter Anfang, Scheiß Ende erinnert mich an die meisten Filme, die ich mir in letzter Zeit angetan habe. Wieso muss immer alles in einem Happy End münden, welcher gottverdammtes Arschloch hat das eingeführt, hat wohl nicht viel Ahnung vom wahren Leben.
Die Tage ziehen ins Land, von Schnee weit und breit keine Spur, freuet euch Kinder Weihnacht ist bald. Überall laufen diese Menschen herum, sie suchen nach dem perfekten Geschenk. Haben dabei aber nicht den Beschenkten sondern ganz allein sich im Sinn. Malen sich aus wie sie mit Lob überhäuft werden, wie sie das Klitzern in den Augen ihrer materialistisch veranlagte Liebsten sehen können. Da kommt mir wahrlich das Kotzen. Naja auch meine Strategie seine Geschenke erst am Morgen des 24. zu kaufen, ist nicht ganz frei von Tücken. Eigentlich findet man da hauptsächlich nur mehr Schrott, sinnlose Scheiße die sonst keiner anderer wollte, aber für meine Zwecke, absolut mehr als ausreichend. Sinnlose Geschenke, für Menschen die mir absolut am Arsch vorbei gehen, Ho Ho Ho, da kommt doch noch so ein bisschen Weihnachtsstimmung auf.
In 5 Minuten fährt der Zug, ich erhöhe meine Schrittfolge, wenn ich jetzt noch laufen würde, könnte ich den Zug noch erwischen. Pünktlich angekommen, vernehme ich erstmals das der Zug mindestens 10 Minuten Verspätung hätte, wir sind bemüht das wir das Problem, und so weiter, und so weiter. Wir laufen dauernd unseren Chance hinterher, manche erwischen wir um dann fest stellen zu müssen das wir diese Chance gar nicht wollen. Manchmal laufen wir aber wirklich vielversprechende Chancen hinterher, machen aber auf halber Strecke kehrt, weil wir einsehen müssen das wir zu spät kommen. Es geht im Leben doch immer nur darum ob man zu früh oder zu Spät kommt, beides ist im Grunde genommen ziemlich beschissen.Die die zu früh kommen malen auch nicht immer zu erst, höchstens den Teufel an die Wand, das faule Pack das zu spät kommt, kann sich höchstens nur noch um die letzten paar Krümmel streiten. Wir leben in einer Welt in dem die Dummen die Macht innehaben, eine Welt des Kapitalismus, Postenschacherei Gang und Gebe ist, die wahren Werte weniger Wert sind als die Blätter auf den der Staatsvertrag unterzeichnet worden ist, eine Republik in Schutt und Asche ohne Chance auf Zukunft einzig allein von ihrer Vergangenheit lebend. Einzig und allein im letzten Punkt kann man die Gemeinsamkeiten zwischen der Republik und mir nicht von der Hand weisen.
Auch der längste Bahnstreik, Gleisbauarbeiten aber vermutlich wohl wieder eine Reininungsarbeit die durch einen Selbstmörder verursacht worden ist, endet und so kam endlich mein Zug. Die Sitze waren versifft, die Luft stand vermutlich schon mehrere Wochen in den Wagons, das Schnattern der Leute war so laut das sie selbst mein Mp3 Player nicht mehr zu übertönen vermag. Nach diesem kleinen Zwischenfall war es also so weit, ich könnte mir in den vorweihnachtlichen Standeln einen Rausch ansaufen.
"Ein Versuch eine Geschichte zu schreiben, naja gerade zu verdammt bl0ß wieder eine Randnotiz meines kreativen Schaffens zu bleiben. Wieso noch schreiben, wen man sich schon für a paar Euro a gutes Buch bei Amazon holen kann,...."